10.03.2021 |

Ja, es geht auch ums Geld


„Vorgestern feierten wir den Frauentag – und überall bezeugten Politiker und Politikerinnen aller demokratischen Parteien den Frauen ihren Respekt und erklären sich zu Unterstützern in Sachen Gleichberechtigung und Gleichstellung. Heute nun ist Equal Pay Day – der Tag, der symbolisch für die Entgeltlücke zwischen Männern und Frauen steht. Und ja – es gibt diesen Unterschied – auch wenn dieser in den letzten Jahren zwar kontinuierlich sank, ist er mit 19 % immer noch mehr als deutlich.

Oft wird darauf verwiesen, dieser Unterschied sei nicht zuletzt auf strukturelle Unterschiede zurückzuführen. Und ja, – für einen Teil dieser Differenz stimmt das auch, doch macht es das besser? Frauen arbeiten überproportional oft in eher schlecht bezahlten Bereichen und über 66 % der erwerbstätigen Frauen arbeiten in Teilzeit. Dies liegt nicht an der Bildung, denn die Verteilung der Bildungsabschlüsse ist im Vergleich von Männern und Frauen durchaus ähnlich. Trotzdem neigen junge Frauen in der Phase der Berufsorientierung immer noch häufig dazu, sich in vermeintlich frauentypischen, oft weniger gut bezahlten Berufen Perspektiven zu suchen. Ursachen dafür liegen u.a. auch an gesellschaftlichen Erwartungen, an gelernten Rollenbildern und am Selbstverständnis von Frauen und Mädchen.

Familiengründung und die Phase der Kindererziehung oder auch die Pflege von Familienangehörigen führen oft zu Unterbrechungen im Karriereweg von Frauen. Ein Wiedereinstieg oder gar die Fortsetzung des Karriereweges ist hier oft mit Hemmnissen verbunden. Zusätzlich erreichen Frauen seltener Führungspositionen, wobei hier auch oft von Seiten der Frauen Bedenken zu erleben sind, sich überhaupt für so eine Position zu bewerben.

Doch selbst wenn man die beschriebenen strukturellen Unterschiede von der Gleichung abzieht, bleibt eine Lücke, die bei ungefähr 6 % liegt.

Ich denke, auch wir als „Liberale Frauen“ sollten „Game Changer“ sein – das Selbstverständnis „Gleicher Lohn für gleiche Leistung“ genauso einfordern, wie wir Mädchen und Jungen ermutigen sollten, stereotype Rollenbilder aufzubrechen, sich eine Karriere aufzubauen, sich die Carearbeit zu teilen und nach den besten Bildungschancen zu greifen. Um das zu erreichen, arbeiten wir für ein politisches und gesellschaftliches Umfeld, das die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Männer und für Frauen erstreitet und allen Menschen die Möglichkeit bietet, das eigene Leben an den eigenen Wünschen, Bedürfnissen und Fähigkeiten auszurichten.“

Jacqueline Krüger

 

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