24.08.2021 |
Von Greenwashing bis Rohstoffmangel – oder – was hilft dem Wald wirklich?
Freitag, der 13. August. – An diesem Tag trafen sich unsere Direktkandidatin Bianca Hofmann und Jana Gräf, FDP, mit einigen interessierten Bürgerinnen und Bürgern zu einem Waldspaziergang.
Frau Gräf ist im Bundesvorstand der Liberalen Frauen und setzt sich für die multifunktionale Forstwirtschaft und Innovationen in der Holzindustrie ein. „Die nachhaltige Nutzung unserer Wälder und damit insbesondere der Erhalt des Leistungspotenzials ist nicht nur für den Klimaschutz relevant, sondern auch für den Wirtschaftsstandort Deutschland sowie für die Schonung fremder Wälder und Ressourcen“, so Frau Gräf.
Laut Frau Gräf, die selbst in eine Försterfamilie in 5. Generation eingeheiratet hat, steht die Forstwirtschaft und auch die Holzindustrie vor einer der größten Herausforderungen in ihrer mehr als 300-jährigen Geschichte. „Es kann nicht unser Ziel sein, zukünftig keine eigenen Ressourcen mehr zu haben und unseren Holzbedarf aus den Tropen zu decken. Wir dürfen unsere kranken Wälder nicht sich selbst überlassen.“ Auch Frau Hofmann sieht die Lage unserer Wälder als dramatisch an. “Selbst unsere heimischen Laubbäume halten den klimatischen Bedingungen derzeit nicht mehr Stand. Durch den Befall des Borkenkäfers müssen viele Waldregionen nun neu aufgeforstet werden. Die Kosten der Aufforstungen sind enorm und für viele Privatwaldbesitzer:innen und Kommunen nicht alleine zu bewältigen“, so Hofmann.
Frau Gräf kritisiert zudem die Waldaufkäufe des NABU in den letzten Jahren. Diese Flächen wurden damit der nachhaltigen Forstwirtschaft entnommen und führen zu vermehrten Stilllegungsflächen in ganz Deutschland. „Für mich ist das Greenwashing der Bundesregierung! Doch damit wird auch die Rohstoffgewinnung unserer nachfolgenden Generationen gefährdet!“ Allein von 2000 bis 2018 erhielten der NABU und seine Untergliederungen über 47 Mio. Euro aus dem Bundeshaushalt – dies geht aus einer Anfrage der Freien Demokraten hervor. Statt Stilllegung wäre eine nachhaltige Weiterentwicklung der Aufforstung wichtig. Hier geht es um neue Konzepte der Gestaltung des Waldes, um diesen für die Herausforderungen des Klimawandels zu stärken, aber auch um den Erhalt eines gesunden Waldes für nachfolgende Generationen.
Die vermehrte Stilllegung von Waldflächen ist in den Augen von Frau Hofmann zu kurz gedacht. „Wir gefährden damit den Naherholungsfaktor Wald für unsere Bevölkerung, aber auch die Möglichkeit für klimaneutrales Bauen mit Holz“. Auf Flächen, die nicht mehr bewirtschaftet werden, kann ein Waldspaziergang durch abgestorbene Bäume und herabfallende Äste gefährlich werden – dies hat eine Sperrung zur Folge. Ein gesunder Wald benötigt eine gemäßigte Bewirtschaftung. Denn herumliegende Bäume und moderndes Holz sind geeignete Brutstätten für Schädlinge, die sich dann auf geschwächte Bäume ausbreiten können.
Den Grundstein für klimaneutrales Bauen können wir nur durch eine multifunktionale Forstwirtschaft, durch Innovationen in der Holzindustrie und mit der Freiheit zum Experimentieren legen. Da sind sich die beiden liberalen Frauen einig. Auch im Cluster Forst & Holz gibt es für die Freien Demokraten also viel zu tun.